Review Planet Eclipse LV2


LV2 FightClub

Nach jahrelanger Hoffnung und unzähligen Enttäuschungen hat der Paintballgott dann doch die Rammer-Szene erhört und eine LV2 aus dem Hut gezaubert. Wenig überraschend… Gespickt mit schier unendlichen Neuerungen und Verbesserungen verspricht die LV2 ein neues Niveau an Leistung und Zuverlässigkeit. Angesichts der immer noch häufig vertretenen und hervorragend funktionierenden LV´s der ersten Generation ist das ein, aus unserer Sicht, sehr hoch gestecktes Ziel.
Dank unseres Supporters 2die4-Sports hatten wir die Möglichkeit das neue Prachtstück aus dem Hause Planet Eclipse ausgiebig im Team zu testen.

Pack endlich aus das Ding…

Bei uns angekommen, wurde das neue Schießeisen erstmal vorsichtig aus der für Planet typischen Verpackung genommen. Die erste Überraschung war das neue Case. Klassische Form, weiterhin aus Metall, nun aber statt einer Schutzfolie ein grauer Stoffüberzug, der uns doch sehr an die ein oder andere Couch unserer Teamkameraden erinnert.
Das Case geöffnet, begrüßt uns wie gewohnt eine Ego. Man muss schon zweimal hinschauen um zu erkennen, dass es eine LV2 ist. Das wohl markanteste Erkennungszeichen der LV2 ist die fehlende AirTube. Das erste Mal anfassen und das ständige Ändern des Betrachtungswinkels offenbart dann weitere Erkennungszeichen wie z. B. Milling, neue Griffe, OLED-Display samt LED, einfach ausbaubarer Trigger und das Fehlen der typischen Schrauben in den Augencovern. Der Otto-Normal-Spieler will jetzt sofort Probeschiessen, der technisch begabte Mitspieler will die am liebsten sofort zerlegen.

Doch erstmal weiter Auspacken…

Neben den Planet Eclipse typischen Beigaben wie O-Ringe und Ersatzteile in ausreichender Menge, Laufsocke, Sechskantschlüssel, Öl und Bedienungsanleitung schlummert im Deckel das neue Laufsystem. „Shaft6 3-Piece Barrel System“ oder kurz S6³. Wie auch immer man es nennen möchte, wir finden es auf Anhieb großartig. Im Grunde vereint es die Vorteile des Shaft-FL-Systems mit den Vorteilen von Hülsenbasierten Laufsystemen wie z. B. dem FreakSet. Die Hülsen wirken im Vergleich aber deutlich stabiler. Insgesamt ist das Laufsystem trotzdem leicht und hinterlässt einen guten Eindruck. Mitgeliefert werden neben farblich abgestimmten Back- und Frontteil zwei farblich unterschiedliche Hülsen in den Größen 0.685 und 0.689.
Hoffentlich sind demnächst weitere Hülsengrößen verfügbar.

Jetzt aber mal schießen…

Die ersten Schüsse fühlen sich viel zu langsam an. Auf dem Chronie sind wir dann doch sehr überrascht. Die LV schießt toll aber es fühlt sich an als hätte man einen Spooler in der Hand. Das neue Schussgefühl gefällt uns gut, an das damit verbundene Schussbild muss man sich erst gewöhnen. Wir würden sagen das Schussgefühl liegt auf dem Niveau einer CS2, das Schussbild ähnelt einer CS1 bzw. Geo4. Insgesamt sind wir damit sehr zufrieden, wer aber hofft mit der LV2 das typische Rammer-Gefühl zu erfahren, wird sicher ein wenig enttäuscht sein. LV typisch beschleunigt sie die Bälle mit dem passenden Paint-Lauf-Verhältnis sehr konstant und super präzise. Für unseren Test haben wir Paint aus dem mittleren Preissegment verwendet - mit hochwertiger Turnierpaint wird das Ganze sicher ultrapräzise.
Die darauffolgenden Tage haben wir mit der LV unter realistischen Bedingungen trainiert und gespielt. Bisher ist uns im Betrieb kein einziges Manko aufgefallen. Wie erwartet hat die LV2 uns zu keinen Zeitpunkt im Stich gelassen. Auch wenn es in Europa mittlerweile eher uninteressant ist: Mit einer 300bar 1,1l Flasche konnten wir rund 7 Pötte und den Loader schießen und hatten noch genug Reserve in der Flasche um locker noch einen weiteren Pot zu schießen. Für eine Knarre die nicht eingeschossen und mit Stocksettings eingestellt ist, eine gute Leistung.

Ein bisschen Technik…

Über die ganzen Neuerungen und Details habt ihr euch sicher schon informiert und das ein oder andere Video gesehen oder Berichte und Foren gewälzt. Auch wenn´s uns schwer fällt, wollen wir nicht auf die ganzen Details eingehen und beschränken uns auf die Dinge die uns im Praxistest besonders aufgefallen sind.
Hervorzuheben ist das Werkzeuglosen Design. Griffe zum Batteriewechseln sind wie bei CS2, Geo4, etc. leicht zu lösen, darunter verbergen sich die Schiebeverschlüsse welche die Augencover festhalten.
Man benötigt keinen Inbusschlüssel mehr um die Augen zu reinigen, wohl einer der größten Vorteile. Unter den Griffen dann ganz klassisch der 9V-Block, das Board und die Steckverbindungen. Unter dem Augencover verbergen sich dann erstmal wie gewohnt die Augen und Balldetents. Gut gelöst: In der LV2 sind nun auch endlich Ersatzdetents verstaut, die zusätzlich das Augencover fixieren. Super Sache wenn man es eilig hat, ersetzt aber nicht die klassische Wartung eurer Kanone.
Neu ist auch, dass der HPR und der neu im Frontgriff untergebrachte LPR werkzeuglos zu entfernen sind, spätestens aber beim Tauschen der O-Ringe ist Werkzeug gefragt. Daher fällt das bei uns nicht so ins Gewicht.
Das Reinigen und Einstellen des Triggers war bei den LV1.x immer etwas nervig, hier wurde es deutlich besser gemacht. Man kann den Trigger durch Lösen einer seitlichen Schraube vollstän-dig entnehmen, einstellen, reinigen und wieder einbauen. Wie bei der CS2 bereits umgesetzt, war dies bei der LV2 ein notweniger Schritt. Eine weitere nicht unwichtige Neuerung bietet euch im Alltag erstmal keinen Vorteil, dennoch sollte man erwähnen, dass Planet Eclipse in Richtung Nachhaltigkeit gedacht hat. Board, Display & Tasten, Switch und Batterieanschluss sind modular aufgebaut. Sollte euch z. B. einmal der Switch kaputt gehen, musste man früher ein neues teureres Board kaufen - heute kann man den Switch alleine tauschen. Das sollte sehr preisgünstig zu lösen sein. Zusätzlich lässt der modulare Aufbau auch wieder etwas mehr Spielraum für Drittanbieter- und Tuning-Komponenten offen.
Eine Kleinigkeit die uns ebenfalls gut gefiel, ist die dimmbare LED im hinteren Griff welche uns den aktuellen Augenstatus mitteilt. Eine gute Lösung die Energie spart da man stattdessen das OLED-Display dimmen kann.
Doch wo so viel Licht ist, da ist auch Schatten.
Ehrlicherweise haben wir aber auch einen Punkt gefunden der uns weniger gut gefallen hat: der Griff. Hier hätten wir uns ein wenig mehr Kopie von CS2 oder Geo4 gewünscht und weniger von den Vorgängermodellen. Wir haben dazu unterschiedlichste Meinungen gehört und würden unterm Strich empfehlen, es einfach mal auszuprobieren.

Fazit

Eine fast rundum gelungene Neuauflage der EGO LV-Reihe, welche uns sehr gut gefällt. Einige von uns werden bei Ihren CS1/2 Markieren bleiben, andere werden wieder zurück zum Rammer gehen oder ein Upgrade durchführen.
Wer mit der LV2 allerdings an das alte EGO-Gefühl anknüpfen will, sollte sich mit dem Gedanken anfreunden, dass sich auch die Rammer von heute weiterentwickelt haben. Das meinen wir absolut positiv und empfehlen jeden der auch nur im Ansatz Interesse hat: TESTEN


LV2 FightClub